Terrarium

Exotische Tiere zu Hause halten – aber bitte artgerecht

Geckos, Spinnen, Frösche, Schlangen und ähnliche Tiere gelten als relativ anspruchsvolle Haustiere. Sie benötigen oft ein spezielles Mikroklima, spezielles Futter und ihrem natürlichen Lebensraum angepasste Lichtverhältnisse. Im Terrarium sollte daher nicht nur die Heizung stimmen, sondern auch Beleuchtung und gegebenenfalls eine Beregnungsanlage vorhanden sein. Allgemein unterscheidet man zwischen einem Wüstenterrarium und einem Aquaterrarium.

Terrarien Tiere für Anfänger und für Profis

Manche Tiere wie beispielsweise Geckos und Bartagamen sind in der Haltung eher unkompliziert. Sie haben keine hohen Ansprüche, was Pflege und Klima angeht. Damit sind sie als Einstieg in die Terraristik gut geeignet. Allerdings muss auch bei diesen pflegeleichten Tieren beachtet werden, dass sie im Terrarium artgerecht gehalten werden, spezielles Futter benötigen und ausreichend Platz brauchen. Wer sich ein Haustier anschafft, sollte sich im Vorfeld ausführlich über das Tier informieren. Bartagamen sind zwar klein, werden aber zehn bis fünfzehn Jahre alt. Das sollte man wissen, bevor man sich Tiere und Terrarium in das Wohnzimmer stellt. Die Tiere werden inklusive Schwanz bis zu 60 cm lang, bleiben also nicht so klein und niedlich, wie man sie in der Zoohandlung sieht. Ein Terrarium, das ausreichend groß ist, kostet im günstigsten Fall 100, vermutlich aber eher 200 Euro. Und vor allem dürfen Terrarien niemals direkt neben der Heizung, Fenstern, elektrischen Geräten, im Sonnenlicht oder in der Zugluft stehen. Denn sowohl extreme Temperaturen als auch starke Helligkeit und das Summen elektrischer Geräte stresst die Tiere enorm und macht sie dauerhaft krank. Die Reptilien wollen ein trockenes Wüstenterrarium, weil das ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. Sand, Steine, Unterschlupf und ein Wärmestrahler sind wichtig.

Andere Tiere sind weniger leicht zu halten. Wasseragamen werden auch als chinesische Wasserdrachen bezeichnet und sehen dem grünen Leguan sehr ähnlich. Allerdings werden die Tiere nicht ganz so groß. Im Aquaterrarium benötigen sie eine Wasserfläche, die wenigstens 50 % des sehr großen Terrariums einnimmt. Die Tiere sind extrem schreckhaft, sie reagieren auf fast jeden Reiz mit nicht zielgerichteten Fluchtbewegungen und sind dabei blitzschnell. Entsprechend anspruchsvoll ist die Haltung. Das Terrarium muss an den Seiten und an der Rückwand so verkleidet werden, dass sich der Agam bei seinen Fluchtversuchen nicht verletzt. Das Wasser im Aquaterrarium muss wenigstens 20 cm tief sein, und der grüne Wasseragam klettert gerne. Kletteräste und -felsen, die über das Wasser hinausragen, sind also ein Muss. Das Wasser muss permanent sauber gehalten werden, weswegen das Terrarium einen Bodenabfluss haben sollte. Lebende Pflanzen im Terrarium und viel Sichtschutz sind ebenfalls nötig. Wird keine Beregnungsanlage installiert, sollte mehrmals täglich Wasser ins Terrarium gesprüht werden.

Große Verantwortung

Man stellt sich das immer so romantisch vor: Die Wohnung steht voller Grünpflanzen, irgendwo plätschert ein Zimmerbrunnen, und auf dem Schreibtisch entspannt ein Wasserdrache … Ganz so einfach ist es nicht. Die meisten Wohnungen sind nicht dafür geeignet, größere Reptilien frei zu halten. Die Tiere brauchen Wärme oder sind auf ihre Beregnungsanlage angewiesen, sind unter Umständen zu schreckhaft oder extrem verspielt. Vor allem letzteres stellt eine Gefahr dar, denn wenn die Computertastatur angenagt wird, der LED-Bildschirm als Ruheplattform beim Klettern dient und die Toilette zum Baden benutzt wird, ist das alles andere als sicher für Tier und Mensch.

Bietet das Terrarium ausreichend Raum und die passende Beleuchtung, fühlen sich die Tiere darin sehr viel wohler als im Wohnzimmer oder im Kinderzimmer. Außerdem sind die passenden klimatischen Verhältnisse im Terrarium sichergestellt. Und das gilt nicht nur für das Wüstenterrarium.